Manuka-Honig – Der leckere Bakterienkiller aus Neuseeland
Ab MGO 100+ ist Manuka-Honig aktiv
Je höher der MGO-Gehalt, desto größer ist auch die antibakterielle Wirkung. Laut Prof. Thomas Henle, Chef des Instituts für Lebensmittelchemie an der Technischen Universität Dresden und Entdecker des Wirkstoffs MGO, hat ein Manuka-Honig erst ab einer Konzentration von 100 mg MGO pro kg Honig eine signifikante antibakterielle Wirkung und kann damit als „aktiv“ bezeichnet werden. Nur die wenigsten im Handel erhältlichen Manuka-Honige sind also wirklich „aktiv“. MGO-aktive Manuka-Honige gibt es in den vier Stärken MGO 100+, 250+, 400+ und 550+. So enthält z.B. ein Honig mit der Kennzeichnung MGO 250+ mindestens 250 mg des Wirkstoffs Methylglyoxal (MGO) pro kg Manuka-Honig.
Der MGO Standard – das Zeichen für Wirksamkeit
Bis zur Entdeckung von MGO gab es nur einen anerkannten Standard für die Messung der antibakteriellen Wirksamkeit von Manuka-Honigen. Dieser sogenannte UMF-Standard (UMF = Unique Manuka Factor) vergleicht die antibakterielle Wirksamkeit des gemessenen Honigs mit der einer Desinfektionslösung. Auch Prof. Peter Molan von der Universität Waikato, der die UMF-Methode damals entwickelte, bestätigte erst im Februar 2012, dass die Entdeckung des Wirkstoffs MGO ein bedeutender Schritt in der Erforschung von Manuka-Honig sei und die antibakterielle Wirksamkeit des Honigs mit der enthaltenen Menge MGO ansteige. So ist die von der TU Dresden entwickelte MGO-Zertifizierung der einzige quantitative und damit verlässliche Messstandard für Manuka-Honig. Der MGO-Wert gibt also zuverlässig Auskunft über die antibakterielle Aktivität. Deshalb sollte der Verbraucher auf die MGO-Angabe auf der Verpackung achten, da der Preis des Honigs vom Methylglyoxal-Gehalt abhängt.
Ein natürliches Antibiotikum ohne Nebenwirkungen
Aktiver Manuka-Honig wirkt wie ein natürliches Antibiotikum. Sogar gegen antibiotikaresistente Stämme von Staphylococcus aureus (MRSA), dem sogenannten Krankenhauskeim, zeigt er effektive Wirksamkeit. Der Verzehr von Manuka-Honig mit hohen MGO-Konzentrationen ist übrigens nicht nur völlig unbedenklich, sondern scheint, im Gegenteil, sogar sehr gesundheitsfördernde Wirkung zu haben. Dies bestätigte jetzt die Forschergruppe um Prof. Henle. In einer Simulation fanden die Wissenschaftler heraus, dass der antibakterielle Wirkstoff MGO sogar im sauren Milieu des Magens „aktiv“ bleibt. Das ist vor allem wichtig für Anwendungen bei Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das Magengeschwüre bilden kann. MGO wird vom Körper nicht in die Blutbahn aufgenommen, sondern im Darm zu Milchsäure abgebaut. Und die ist für ihre positive Wirkung auf die Darmflora bekannt. „Man kann also so viel davon essen wie man will“, so Prof. Henle.
Manuka-Honig kann sowohl innerlich als auch äußerlich eingesetzt werden. Regelmäßig eingenommen trägt Manuka-Honig zur Stärkung des Immunsystems bei. Er eignet sich besonders für die Behandlung entzündlicher Erkrankungen und Irritationen in Mund, Rachen und Magen-Darmtrakt, aber auch äußerlich für die Versorgung kleinerer Verletzungen oder Verbrennungen. Sehr wirksam ist er bei stark infizierten und chronischen Wunden. Interessant: Im Gegensatz zu normalen Honigen kann Manuka gut in heiße Getränke wie Milch oder Tee eingerührt werden, ohne seine antibakteriellen Eigenschaften zu verlieren. Denn der wichtige Wirkstoff MGO ist weitgehend hitzestabil. Selbstverständlich ist der fein-würzige Honig auch ein leckerer Brotaufstrich und eine delikate Zutat in Salatdressings. Am besten und köstlichsten aber ist er pur – Löffel für Löffel.
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